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Aktuelles von Umbau und Umzug – Mai 2011

Vergangene Pracht aus dem Stadtwald – Der Darmstädter Hof
 
Anfang April konnte das Historische Museum Frankfurt bei einer großangelegten Aktion 27 skulpturierte Objekte im Stadtwald bergen. Sie gehören zu den Resten des ehemaligen Darmstädter Hofes auf der Nordseite der Zeil, der 1757 als Stadtresidenz der Grafen von Hessen-Darmstadt erbaut wurde.
Der mit einer barocken Prunkfassade versehene Darmstädter Hof wurde später zu einem Hotel ungewandelt. Im März 1871 logierte gar Kaiser Wilhelm I. hier. Das Anwesen wurde indes 1899 niedergelegt und durch das Kaufhaus M. Schneider ersetzt. Die Stadt Frankfurt erwarb die Fassade für 25.000 Mark. 200 Kubikmeter Steine wurden zunächst an der Gutleutstraße eingelagert, um 1952 in den Stadtwald in die Nähe des Frankfurter Kreuzes gebracht zu werden. In einem Gehege ausgesetzte Mufflons sollten mit den so entstandenen drei großen Steinhaufen eine geeignete Klettermöglichkeit erhalten. Das Historische Museum Frankfurt konnte nunmehr mit Mitteln des Kulturdezernats und in Abstimmung mit dem Stadtforst eine kleine Sichtung und Bergung ausgewählter skulpturierter Objekte durchführen.
 
Es zeigte sich, dass im Durchschnitt zehn Steine ohne Verzierung gehoben, begutachtet und umgeschichtet werden mussten, um einen brauchbaren Stein auszumachen.
 
Der konservatorische Zustand der verbleibenden 80 % der Steine ist naturgemäß desaströs. Viele Steine sind durch Moos bereits völlig zerstört worden. Erde, Regen, Eis und Feuchtigkeit tun ihr Übriges. Eine Rekonstruktion der kompletten Fassade dürfte kaum noch möglich sein zumal auch etliche Steine „von Privat” abtransportiert worden sind.

Aktuelles von Umbau und Umzug – April 2011

Karl der Große ging als Letzter
 

Das Historische Museum ist jetzt völlig ausgeräumt. Als letzte verließen 50 Objekte aus Stein das Haus. Sie waren in den Außenvitrinen - dem sogenannten Lapidarium - an der Nord- und Ostseite ausgestellt. Die Demontage der einzelnen Skulpturen sowie die Transportarbeiten dauerten vier Tage. Auch Karl der Große musste gehen.
Anlässlich der Räumung des Historischen Museums vor dem bevorstehenden Abriss im Mai erläuterten Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth und Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow bei einem Pressetermin am 22. März den aktuellen Stand des Projekts „Neues Stadtmuseum” und legten zugleich symbolisch Hand an die Statue Karls des Großen vor dem Eingang. Bei strahlendem Sonnenschein schaute halb Frankfurt zu, als die an einem Schwertransportkran aufgehängte zwei Tonnen schwere Sandsteinfigur von Karl langsam vom Sockel gehoben auf den Tieflader einschwenkte.
 
Nun mehr als letzte und bei Tourist*innen als Motiv meistfotografierte Skulptur wird die Statue aus dem Jahre 1843 für vier Jahre in einem Außendepot des Museums aufgestellt. Dann kommt Karl aber wieder zurück. Nach dem Stand der heutigen Neukonzeption wird er in der ständigen Ausstellung in der ersten Etage dauerhaft zu sehen sein.